„SPORT MAL ANDERS“.

die Sportler flitzten über das Basketballfeld, Schreie und Anfeuerungen tönten durch die Sporthalle des Veith-Höser-Gymnasiums (VHG) in Bogen. Soweit nichts Ungewöhnliches. Aber sonst war alles anders.
Nachdem Schulleiter Helmut Dietl freundlicherweise eine Begrüßungsrede gesprochen hatte, begannen wir unser Sportevent mit dem Titel „SPORT MAL ANDERS“.

Die Organisation übernahm das P-Seminar „Sport und Marketing“ des VHG in Kooperation mit dem Deutschen Rollstuhl-Sportverbandes Fachbereich Breitensport, und der Rollisportgruppe Schwarzach des VSV Straubing. Bei diesem Event ging es darum, sportinteressierten Besuchern die Möglichkeit zu eröffnen, Sport mal von einer ganz anderen Seite, nämlich im Rollstuhl, zu erleben. Es ging darum, ein Gefühl für den Sport im Rollstuhl durch eigenes Ausprobieren nicht nur zu erfahren, sondern auch zu erleben. Der Sport bietet besser als jede Theoriestunde die Möglichkeit, Hemmungen und Grenzen durch spielerischen Umgang und eigene Erlebnisse zu überwinden.

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Nach einer kurzen Begrüßung, sowie einer Darbietung der Tanzgruppe, eröffnete Herr OStD Helmut Dietl das Event, indem er den Anstoß zur ersten Partie Rollstuhlbasketball gab. Instruiert vom Leiter der Rollisportgruppe Schwarzach, Herbert Winterl, konnten die Gäste dann erleben, wie es ist, einmal eine andere Variante des Basketballspiels auszuprobieren. Währenddessen konnten die Teilnehmer auf der anderen Seite der Turnhalle beim Rollstuhlbadminton eine neue Seite des Badmintons erleben, bei der Team Play den Schlüssel zum Erfolg darstellte. Neben Rollstuhlbasketball und Rollstuhlbadminton gab es noch vielerlei kleinere Spiele zu entdecken. Bei Spielen wie Basketball-Zielwerfen vom Rollstuhlaus, Gummistiefelweitwurf oder einem klassischem Wettrennen konnten die Teilnehmer auf spielerische Art die Besonderheiten des Rollstuhlsports erleben.

Eine weitere Attraktion stellte die Erlebnistour dar, auf der die Gäste in Gruppen quer über unser Schulgelände fuhren, um praxisnah zu erfahren, was es heißt, im Alltag auf einen Rollstuhl angewiesen zu sein. Auf der Erlebnistour wurde den Teilnehmern vor Augen geführt, wie schon kleinste Hindernisse wie Bodenschwellen am Zebrastreifen oder Bordsteinkanten für einen Rollstuhlfahrer zu einem unüberwindbaren Hindernis werden können.
Auch für die Phasen zwischen den sportlichen Aktivitäten war einiges geboten:
Im Zentrum der Halle klärte das Team von Amnesty International an einem eigenen Stand über die Lebensumstände behinderter Menschen in anderen Ländern der Welt auf. Und weil auch Rollstuhlsport hungrig macht, konnten sich die Gäste vor unserer Halle auf diverse Arten verköstigen lassen. Frisch gegrillte Bratwürste, vom Elternbeirat gespendeter Kaffee und Kuchen und Getränke lockten die Gäste zum Verweilen nach draußen, um wieder zu Kräften zu kommen und gesammelte Erfahrungen auszutauschen.

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Um 15.30 Uhr folgte die feierliche Verlosung verschiedenster toller Preise an die Teilnehmer des Events. Unter großem Applaus der Gäste zog unsere Glücksfee die glücklichen Gewinner.
Gegen 17:00 Uhr, nachdem sich die Teams der letzten Partie Rollstuhlbasketball die Hände zum „Abklatschen“ gegeben hatten, führte Herbert Winterl in einer kleinen Präsentation noch eine andere Rollstuhl-Sportart vor: Das Mono-Skifahren. Hier konnten die Gäste die technische Finesse des behindertengerechten Wintersports im Detail nachempfinden und bestaunen. Interessierte Fragen der Besucher und Teilnehmer konnten durch Demonstrationen verschiedener Positionen im Mono-Ski anschaulich erklärt werden.
Viele Informationen, vor allem aber viele neue Erfahrungen für die Gäste konnte das Projekt vermitteln. Dies gelang aber nur durch die fachkundige Unterstützung, von Herrn Herbert Winterl, seiner Frau Hannelore Freund und der betreuenden Lehrkraft Frau StRin Annabelle Junker. Am Ende des Nachmittags verabschiedeten sich die Teilnehmer gegenseitig in guter Rolli-Manier mit einer euphorischen La-Ola-Welle, die sogar mehrere Runden anhielt.
Bericht: Jakob Endres.

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Fotos:   Vera Fischer